Ab dem 14. Jahrhundert begann die Bebauung des aus dem Schiffsbaubereich entstandenen Handwerkerviertels, dessen Namen mit den dort angesiedelten Berufen zu tun hatte - in diesem Fall gaben die Hersteller der Seile und Taue (Schnoor) dem Viertel mit den eher kleinen Häusern der Flussschiffer- und Fischer sowie Handwerker den Namen. Wegen der kostengünstigen engen Bebauung mit Gassen anstelle von Straßen wurde es Städtebaulich als typisches Gängeviertel bezeichnet.
Im letzten Jahrhundert entwickelte es sich zunächst zu einem ausgesprochenen Arme-Leute-Viertel und so gab es im Zuge der Neuplanung und des Wiederaufbaus Bremens nach den Bombardements des zweiten Weltkriegs die Pläne, das Viertel abzureißen, was zum Glück verhindert wurde. Bis in die Achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts zog sich dann die glückliche Sanierung unter strengen Denkmalschutzanforderungen hin, bei der zum Beispiel auch alle bis heute bestehenden Gaststätten geplant wurden. Die schon in den Fünfzigern wegen der geringen Mietpreise zugezogenen Studenten und Künstler prägten schließlich bis heute die gastfreundliche und gleichzeitig kreative Atmosphäre des Schnoorviertels, das in seinen Baulücken sehr behutsam in Anlehnung an den vorgegebenen Stil modernisiert wurde.
Einige der Aufnahmen sind im Coronalockdown entstanden, was die eher menschenleeren Straßen und Gassen erklärt - normalerweise schiebt sich hier ein beachtlicher Touristenstrom aus aller Welt durch das Viertel. Zu kaufen gibt es erschwingliche Kunst, kreatives Kunstgewerbe und interessante Kleinigkeiten jeglicher Art.
Thomas Damson
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